Nach Abschluss des Projektes zur Etablierung eines kommunalen Energiemanagements sollen im Folgenden verschiedene Erfahrungen aus drei Jahren Arbeit dargestellt werden.

Mindestens ein Energiebeauftragter / Verantwortlicher pro Kommune
In der Praxis hat sich gezeigt, dass für jede Kommune mindestens ein Energiebeauftragter bzw. Verantwortlicher Mitarbeiter nötig ist, um eine effektive und umfassende Arbeit im Energiemanagement zu gewährleisten. Eine Bündelung, z. B. bei Verwaltungsgemeinschaften, führt häufig zu einer zu großen Arbeitsbelastung des Energiebeauftragten, was eine zielführende Tätigkeit erheblich erschwert. Darauf aufbauend ist eine Unterstützung des jeweiligen Energiebeauftragten innerhalb der Kommune, sei es durch Zuarbeiten oder Hilfe bei der Erfassung von Verbräuchen, notwendig für eine reibungslose Arbeit.

Ausbildung von Energiebeauftragten direkt am Anfang des Projektes
Eine Ausbildung von kommunalen Mitarbeitern zu Energiebeauftragten, beispielsweise über die Initiative Energiemanager Kommunal®, sollte direkt am Anfang des Projektes durchgeführt werden. So können alle relevanten Informationen und Kenntnisse direkt zu Beginn vermittelt werden und erleichtern eine effektive Arbeit ungemein.

Kommunikation und Weisungsbefugnis
Von Beginn an sollte eine stetige Kommunikation mit Verantwortlichen und Mitarbeitern zum Thema Energie in den Kommunen erfolgen. Eine Dienstanweisung mit einer festgeschriebenen Weisungsbefugnis des Energiebeauftragten und grundlegenden Festlegungen für den Energiebereich erleichtert die Arbeit außerordentlich.

Erfassung von Gebäuden inkl. Haustechnik über den gesamten Projektzeitraum
Eine vollständige Datenbank von erfassten Gebäuden samt Haustechnik sollte bereits zu Beginn des Projektes angelegt werden. Auf dieser Grundlage können in der Folgezeit Änderungen eingearbeitet und mögliche Sanierungspotentiale identifiziert werden. Zu Beginn ist eine Auswahl von Objekten mit übersichtlicher Zählerstruktur und vorhandenen Bestandsdaten ratsam.

Gewährleistung einer Softwareerfassung
Für eine zielführende Arbeit im Energiemanagement gibt es zahlreiche Möglichkeiten einer digitalen Datenerfassung und Auswertung. Von einer simplen Erfassung von Verbrauchständen beispielsweise über eine Tabellenkalkulation oder Datenbanksoftware (z. B. MS Excel oder MS Access) bis hin zu professionellen Controlling-Programmen, die weitreichende Auswertungsmöglichkeiten bieten. Egal in welcher Form, eine digitale Erfassung von relevanten Informationen und Verbräuchen zur weiteren Nutzung im Energiemanagement ist von großem Vorteil.

Unterstützung durch externe Hilfe
Im Bereich des Energiemanagements und der energetischen Sanierung gibt es eine große Zahl an fachlicher Kompetenz. Diese zu nutzen und mit Hilfe von Kooperationen den bestmöglichen Effekt für die Kommune zu erzielen sollte ein Ziel der Arbeit des Energiebeauftragten sein. Für den Freistaat Sachsen wäre hier vor allem die Sächsische Energieagentur SAENA zu nennen, welche die Region über die gesamte Projektlaufzeit tatkräftig unterstützt hat, und auch darüber hinaus weiter als Ansprechpartner zur Verfügung steht.